Montag, 14. Januar 2013

Glückliche Familie Nr. 114: Mein Jackpot




"Heute ist der erste Tag vom Rest deines Lebens."


"Carpe diem."


"Es gibt keinen Weg zu Glück und Erfüllung, erfüllt und glücklich Sein ist der Weg."

  (Stephan u. Maria Craemer)



Mein Kopf ist voll von solchen Sprüchen.

Was zum Teufel hält mich ab, das umzusetzen? Was hält mich ab, vor Freude am Sein überzufließen und andere mitzureißen?

Bestimmt nicht die Umstände. Zum einen habe ich beste Bedingungen, Gesundheit, nette Familie und genügend Geld. Zum anderen weiß man, dass die Umstände einen viel geringeren Einfluss auf unser Glücksempfinden haben als wir denken.

In einer Studie, die inzwischen als Klassiker der Sozialforschung* gilt, wurden Lotteriegewinner gefragt, wie sich ihr Leben nach dem Millionengewinn verändert habe. Es zeigte sich, dass sie in den ersten Wochen nach dem Gewinn wie berauscht durchs Leben gingen, aber nach dem Abklingen des ersten Überschwangs genauso glücklich oder unglücklich waren wie vor dem Knacken des Jackpots.

Ein ähnliches Resultat zeigte die Befragung von Menschen, die nach einem schweren Unfall gelähmt im Rollstuhl sitzen mussten. Zwar betrauerten die Unfallopfer in den ersten Monaten nach dem schrecklichen Geschehen den Verlust ihrer Bewegungsfreiheit und mussten den Schock des Unfalls verarbeiten. Danach aber zeigte sich, dass die meisten Rollstuhlfahrer nach einer Zeit der Depression ihren alten Lebensmut fast vollständig wieder fanden und ihre Zufriedenheit im Durchschnitt nicht viel niedriger war als die von Gesunden. "Ob Unfallopfer oder Lotteriegewinner", schreibt Stefan Klein in seinem Buch "Die Glücksformel", "wer vorher mit seinem Leben einverstanden war, ist es jetzt auch. Und die Nörgler bleiben Nörgler."

Das Letzte, was ich sein möchte, ist eine Nörglerin. Und das Erste, was ich meinen Kindern mitgeben möchte, ist Lebensfreude.

Deshalb habe ich mich auch so gefreut, als ich diesen Zettel bei Kronprinz (15) an der Zimmertür entdeckte.




Ich kann meine Lebensfreude steigern durch:

  • Zahl der Termine pro Woche niedrig halten (für mich die Grundlage für alle folgenden Punkte)
  • Musik
  • Tanzen (mit Prinzessin nach dem Abendbrot im Wohnzimmer, da geht die Post ab)
  • Spaziergänge mit dem Soßenkönig
  • Blumen
  • Kerze anzünden
  • Prinzessin morgens beim Wecken jede Strähne einzeln aus dem Gesicht streichen
  • Kronprinz den Rücken kratzen
  • Zeit zum Lesen im Ohrensessel mit Lieblings-CD im Hintergrund
  • mit Hingabe kochen
  • Schreiben
  • Schneekristalle studieren

Wie könnt ihr eure Lebensfreude steigern?


Immer schön fröhlich sein

Uta


* Brickman, Coates und Janoff-Bulman 1978. Spätere Untersuchungen mit mehreren hundert Interviewpartnern bestätigten das Ergebnis.